Über Marc Fest
Marc Fest ist ein deutsch-amerikanischer Kommunikationsprofi, Programmierer, Autor und Unternehmer. Seine Beiträge zur digitalen Technologie und Kommunikationsstrategie haben ihm branchenübergreifend Anerkennung eingebracht. Von neuartigen Webbrowsing-Technologien bis hin zur Entwicklung weit verbreiteter Kommunikationsrahmen erstreckt sich Fests Karriere über Journalismus, technologische Innovation, Unternehmenskommunikation und Unternehmertum.
Frühes Leben und Ausbildung
Marc Fest wurde 1966 in Münster geboren und wuchs in Wittenborn auf, einem kleinen Dorf im nördlichen Bundesland Schleswig-Holstein der damaligen Bundesrepublik Deutschland. Fest kam 1981 zum ersten Mal mit der amerikanischen Kultur in Kontakt, als er Verwandte in Dayton, Ohio, besuchte. Während dieses Besuchs entwickelte er eine bleibende Erinnerung an das Nationalmuseum der US-Luftwaffe, wo er die Raketenausstellung bestaunte.
1983 kehrte Fest als Austauschstudent in die Vereinigten Staaten zurück und vertiefte seine Verbindung zur amerikanischen Kultur weiter. Er schloss danach sein Abitur in Deutschland als Jahrgangsbester ab, bevor er an der Freien Universität Berlin Philosophie und Massenkommunikation studierte.
Journalistische Karriere
Zwischen 1990 und 1999 erwarb sich Fest einen Ruf als Journalist und arbeitete für mehrere Publikationen. Seine Karriere als Autor umfasste Positionen als freier Mitarbeiter bei der tageszeitung (1990-1995), der Atlanta Journal-Constitution (1993) im Rahmen eines Arthur F. Burns Journalism Fellowship und der Berliner Zeitung (1996-1999). Während eines Teils dieser Zeit war Fest als Deutschlandkorrespondent in Miami Beach ansässig, wo er täglich zahlreiche amerikanische Zeitungen las, um Stories zu entdecken, bevor sie Deutschland erreichten.
Technologische Innovation: Quickbrowse
Im Januar 1999, frustriert von dem ineffizienten Prozess, sich täglich durch dieselben Webseiten zu klicken, entwickelte Fest (der nach einem Informatikkurs während seines Austauschjahres in New Jersey zum Hobbyprogrammierer geworden war) Quickbrowse.com und führte damit das neuartige Konzept des „Metabrowsing“ ein. Dieses webbasierte Werkzeug ermöglichte es den Nutzern, mehrere Webseiten vertikal in einem einzigen Browserfenster zu kombinieren, was die Effizienz bei der Nachrichtennutzung und -recherche drastisch verbesserte.
Ursprünglich nur dazu gedacht, Fest bei seiner täglichen Recherche zu helfen, gewann Quickbrowse schnell an Zugkraft, und durch Mundpropaganda 30.000 registrierte Nutzer und sorgte weltweit für hunderte von Medienberichten. Die Aufmerksamkeit zog 500.000 US-Dollar an Angel-Finanzierung von Investoren an, darunter Geocities.com-Gründer David Bohnett, Finanzautor Andrew Tobias und der Hurrikanexperte Bryan Norcross von CBS.
Seine Innovation und die damit verbundene Publicity führten dazu, dass Fest seine US-Green Card über den Weg der „außergewöhnlichen Fähigkeiten“ erhielt.
Partnerschaft mit dem Miami Herald: myHerald.com (2001–2003)
Aufbauend auf Quickbrowse ging Fest 2001 eine Partnerschaft mit der Miami Herald ein, um myHerald.com zu starten, ein Projekt, das es den Lesern ermöglichte, ihr Online-Nachrichtenerlebnis individuell zu gestalten. Durch die Nutzung der Metabrowsing-Technologie von Quickbrowse ermöglichte die Plattform den Benutzern, Inhalte aus verschiedenen Bereichen der Zeitung – wie lokale Nachrichten, Sport und internationale Berichterstattung – in einer einzigen, optimierten Oberfläche zusammenzufassen. Dieser personalisierte Ansatz nahm moderne Tools zur Kuratierung von Nachrichten um fast ein Jahrzehnt vorweg und bot Funktionen, die den heutigen RSS-Feeds und algorithmusgesteuerten Inhaltsempfehlungen ähneln.
Bill Gates erwähnte den Miami Herald und myHerald in seiner Rede auf der Convention der Newspaper Association of America im April 2003 als Beispiele für Zeitungen, die „neue Wege gehen“.
Trotz seiner Innovationskraft stand myHerald.com vor Herausforderungen, die für digitale Unternehmungen Anfang der 2000er Jahre typisch waren, darunter die begrenzte Breitbandnutzung und sich ändernde Unternehmensprioritäten. Ein von Fest und dem damaligen Herausgeber der Miami Herald, Alberto Ibargüen, eingereichter Patentantrag wurde vom US-amerikanischen Patent- und Markenamt abgelehnt. myHerald wurde 2003 eingestellt.
Kommunikationskarriere
Nach seinen Erfahrungen mit Quickbrowse wechselte Fest in Führungspositionen im Bereich Kommunikation. Von 2004 bis 2006 war er Vizepräsident für Kommunikation bei der New World Symphony, einer Orchesterakademie mit Sitz in Miami. Von 2007 bis 2012 hatte er dieselbe Position bei der John S. and James L. Knight Foundation inne, einer führenden Stiftung für Innovationen in den Bereichen Kommunikation und Medien.
Aktuelle Projekte
Aktuell ist Marc Fest der Gründer mehrerer Plattformen und Projekte:
Elevator Speech Training (EST)
Als Gründer von Elevatorspeechtraining.com hilft Fest Fachleuten, effektiver über ihre Arbeit zu kommunizieren, insbesondere in Situationen, in denen viel auf dem Spiel steht, wie bei Spendenaktionen, Vorstellungsgesprächen und Projektpräsentationen. Sein Trainingsansatz erfordert nur zwei einstündige Einzelsitzungen und wurde von mehr als 100 CEOs und Geschäftsführern gelobt. Für diejenigen, die nicht direkt auf seine Dienste zugreifen können, bietet Fest das EST-Framework als kostenlosen Download unter www.est.io an. Er hat auch ein KI-gesteuertes Überzeugungstool namens Elvay.ai entwickelt.
MessageHouse.org
Fest hat MessageHouse.org entwickelt, ein kostenloses Messaging-Toolkit, das von Tausenden von NGOs, Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und Regierungen weltweit genutzt wird, um Kernbotschaften zu erstellen und die Messaging-Disziplin zu erhöhen. Er verfeinerte die Message-House-Methode, indem er einen optionalen Schritt mit vier einfachen Fragen hinzufügte, um bei der Ausarbeitung effektiver Key Messages zu helfen.
#InTheSameBoat Initiative
Ausgehend von seiner Vision für mehr menschliche Solidarität schuf Fest inthesameboat.org, ein Projekt, das sich für gegenseitige Hilfe und Unterstützung einsetzt, gemäß seiner zentralen Philosophie: „Wir sitzen alle im selben Boot.“ Diese Initiative soll einen sinnvollen Dialog anregen und Brücken zwischen Menschen bauen, und zwar durch das verbindende Symbol eines Globus, der in einem Boot liegt. Fest betreibt eine deutsche Version des Projekts unter imselbenboot.de.
Farmgeschichten
Von seiner abgelegenen Farm am Rande der Everglades, auf die er 2011 gezogen ist, veröffentlicht Fest gelegentlich kurze Geschichten über seine Erfahrungen in der Natur unter farmgeschichten.de.
Persönliches
1994 lernte Fest seinen zukünftigen Partner David in Key West kennen, was zu seinem dauerhaften Umzug in die Vereinigten Staaten führte. Seine doppelte Staatsbürgerschaft (USA und Deutschland) spiegelt seine Identität zwischen zwei Kulturen wider. Er ist Autor mehrerer Bücher, darunter Farm Stories, The Message House Method und Elevator Speech Training.